Sunday, March 22, 2015

Stimuliert Schlafen – Inspiriert aufwachen


Nächtliches Schnarchen und die damit verbundenen Atemstörungen können erhebliche gesundheitliche Schäden verursachen. Mit einer neuen, vollständig implantierten Therapie soll den meist männlichen Patienten endlich dauerhaft geholfen werden. Wissenschaftler und Mediziner präsentieren in Berlin beim 56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin die Ergebnisse der klinisch durchgeführten STAR Studie: 68% weniger gefährliche Atemaussetzer im Schlaf und eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität.


Klinische Studie belegt Wirksamkeit einer neuen, vollständig implantierten Therapie für Patienten mit Obstruktiver Schlafapnoe


Wenn Schnarchen die Nachtruhe stört, ist das für den Bettpartner meist nervtötend. Wenn jedoch beim nächtlichen Schnarchen der Atem aussetzt, ist das für den Betroffenen mitunter lebensgefährlich. Obstruktive Schlafapnoe, kurz OSA, ist weit verbreitet. Mehr als 5% der Bevölkerung leiden unter Schnarchen und nächtlichen Atemstillständen. Mit dramatischen Folgen.


Erschlaffen im Schlaf Zungenmuskulatur und andere Weichgewebestrukturen, fällt die Zunge in den Rachen, verschließt die Atemwege und blockiert die Frischluftzufuhr in die Lungen. Chemorezeptoren im Gehirn erkennen, dass kein ausreichender Sauerstoffaustausch in den Organen mehr stattfindet und reagieren mit Weckreaktionen, den sogenannten Arousals. Der Körper wird kurzzeitig geweckt, um die Atemtätigkeit wieder herzustellen. Obgleich diese kurzen Momente nicht zu vollem Bewusstsein führen, beeinträchtigten die bei dieser Erkrankung typischer Weise sehr häufig auftretenden Wachphasen den Schlaf erheblich. Tagesschläfrigkeit und verminderte Lebensqualität sind die Folgen. Weit schwerwiegender jedoch sind die Auswirkungen auf das Herzkreislaufsystem. Nicht oder nur unzureichend behandelte Obstruktive Schlafapnoe kann bei den Patienten kardiovaskuläre Erkrankungen verursachen – das Risiko für Herzrhythmusstörungen, Schlaganfall oder auch hohen Blutdruck steigt.


Bisherige Behandlungsmethoden für OSA Patienten reichen von Änderung der Lebensweise, wie Gewichtsabnahme, weniger Alkohol vor dem Zubettgehen oder regelmäßige sportliche Aktivitäten, über den Einsatz von Kieferschienen (Protrusionsschienen) oder Beatmungsmasken (CPAP) bis hin zu Anatomie verändernden chirurgischen Eingriffen (Entfernung von bestimmten Gewebestrukturen). Doch längst nicht allen Patienten kann mit diesen Maßnahmen geholfen werden. Trotz intensiver Bemühungen stellt beispielsweise die CPAP Therapie eine oft unüberwindbare Hürde dar.


Neuer Therapieansatz – vollständig implantiert Mit der Inspire Therapie bekommen Patienten, die unter Obstruktiver Schlafapnoe leiden, einen neuen Lösungsansatz: bestehend aus einem kleinen Generator, einem Atemsensor und einer Stimulationselektrode sowie einer kleinen Fernbedienung, mit der der Patient die Therapie steuern kann. Vollständig implantiert misst das System während des Schlafes kontinuierlich den Atemrhythmus des Patienten. Sein individuelles Atemmuster bestimmt, zu welchem Zeitpunkt die milde Stimulation an die Zungenmuskulatur abgegeben wird. Mit der Stimulation wird der Muskeltonus wieder hergestellt und so die Luftwege freigehalten. Der kann Patienten erholt und vorallem ohne Gesundheitsrisiko schlafen – vorausgesetzt, er schaltet das Inspire System beim Zubettgehen mittels der kleinen Fernbedienung ein.


STAR Studie – Überzeugende Ergebnisse Die Beurteilung der Sicherheit und der Wirksamkeit der Inspire Therapie zur Behandlung von Obstruktiver Schlafapnoe stand im Fokus der STAR (Stimulations-Therapie zur Apnoe-Reduktion) Studie, die in 22 führenden medizinischen Zentren in den USA und in Europa durchgeführt wurde. Nach 12 Monaten zeigten sich eine Reduktion der Schlafapnoeepisoden um 68% sowie eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität und der Tagesaktivität (gemessen mit der Epworth Schläfrigkeitsskala ESS sowie dem Fragebogen zu funktionalen Auswirkungen des Schlafes FOSQ). Gleichzeitig berichteten 85% der Bettpartner von leichtem oder gar keinem Schnarchen.


Andreas Peppmüller, 46jähriger Patient aus Gelsenkirchen und einer der ersten Studienteilnehmer aus Deutschland, berichtet: “Das System ist wie ein Teil meines Körpers, ich spüre es so wie ein Ohr oder eine Nase. Das Ein- und Ausschalten abends und morgens gehört zu meinem Leben wie Atmen. Ich habe keinerlei Beschwerden. Ich schnarche nicht mehr und habe auch keine Atemaussetzer mehr. Ich wusste, dass die Entscheidung richtig war, als ich eines Morgens aufwachte und feststellte, dass ich zwischen 9 und 10 Stunden durchgeschlafen habe. Das hat vorher noch nie funktioniert. Und meine Frau kann auch endlich wieder schlafen.”


Die Ergebnisse der STAR Studie wurden am 9. Januar 2014 im New England Journal of Medicine veröffentlicht.


Über Inspire Medical System: Inspire Medical Systems, ansässig in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota, ist der führende Entwickler von innovativen, implantierbaren Neurostimulationssystemen zur Behandlung von obstruktiver Schlafapnoe (OSA). Inspire nutzt die bewährten Technologien aus den Bereichen der Herzschrittmachertherapie und Neurostimulation und hat eine proprietäre Therapie zur Stimulation der oberen Atemwege (UAS) entwickelt, um den Schlaf und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, die von diesem Leiden betroffen sind.


Inspire wird von den bekannten Investitionsunternehmen der Medizintechnik-Branche GDN Holdings, Kleiner Perkins Caufield und Byers, Synergy Life Sciences Partners, US Venture Partners und Medtronic finanziert.


Web site: http://www.InspireSleep.com/






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