Thursday, March 12, 2015

ÖVP-Becker fordert EU-Aktionsplan gegen Antisemitismus

Straßburg, 12. März 2015 (ÖVP-PD) Der Sicherheitssprecher

der ÖVP im EU-Parlament, Heinz K. Becker, fordert einen EU-Aktionsplan gegen Antisemitismus und will den EU-Anti-Hetz-Paragraphen verschärfen. “Der bisherige Anti-Hetz-Paragraph

bringt nicht viel. Er deckt viele hetzerische Äußerungen gar

nicht ab und lässt den Mitgliedstaaten zu viel Spielraum”, kritisierte Becker am späten gestrigen Abend in der Debatte im EU-Parlament zur Zunahme von Antisemitismus,

Islamfeindlichkeit und gewaltbereitem Extremismus in der EU.

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Dass einige Mitgliedstaaten sogar bei der Umsetzung der bisherigen Regelung säumig sind, ist für Becker

“haarsträubend”. “Die EU-Kommission muss ohne langes Hin- und

Her gegen diese Länder vorgehen”, so der ÖVP-

Europaabgeordnete.


“Juden haben heute in Europa wieder Angst, leben mit

ständigem Polizeischutz und verlassen unseren Kontinent. Das können wir nicht tatenlos hinnehmen”, betonte Becker in der Parlamentsdebatte


Gleichzeitig kritisierte er heftig die europäischen Sozialdemokraten, die eine ursprünglich für diese Woche

geplante Resolution des Europäischen Parlaments gegen Antisemitismus verhindert haben. “Jeden Morgen am Weg ins

Parlament hier in Straßburg sehe ich schwer bewaffnete

Soldaten, die jüdische Schulen sichern. Dass die

Sozialdemokraten sich am Montag ernsthaft weigerten, einen

konkreten Maßnahmenplan durch das Europäische Parlament beschließen zu lassen, übersteigt mein politisches

Verständnis”, so Becker.


Becker fordert auch, dass in EU-Förderprogrammen aus

anderen Politikfeldern mehr Möglichkeiten geschaffen werden,

um Projekte gegen Antisemitismus zu fördern. “Im Rahmen des

EU- Kohäsionsfonds oder im Rahmen der Programme zur Bekämpfung

der Jugendarbeitslosigkeit wäre es zum Beispiel möglich, Integrationsprojekte oder Institutionen, die den Dialog

zwischen den Religionen und Kulturen fördern, zu

unterstützen”, regte der Europaparlamentarier an.


Im Kampf gegen Antisemitismus will Becker auch die

Kapazitäten von Europol nutzen. “Antisemitisch umtriebige

Kreise sind oft grenzüberschreitend verbunden, egal ob rechtsextrem, linksextrem oder ob Extremisten aus dem

islamistischen Bereich. Es handelt sich offensichtlich um ein europäisches Problem, das nach europäischen Lösungen

verlangt”, so der ÖVP-Politiker.


ots.at






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