“Eine faire Bezahlung wird Lehrerinnen und Schulleiterinnen im öffentlichen Dienst immer noch verweigert”, kritisieren VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann und Jutta Endrusch, Vorsitzende der VBE-Bundesfrauenvertretung und Mitglied der dbb Bundestarifkommission.
Udo Beckmann betont: “Lehrerinnen stehen häufiger in Teilzeit und sind häufiger tarifbeschäftigt. Die gegenwärtige Blockadehaltung der Arbeitgeber gegen eine Entgeltordnung Lehrkräfte trifft deshalb Frauen besonders stark. Der VBE fordert von der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), den Konfrontationskurs aufzugeben. Wir werden mit weiteren Warnstreiks den Arbeitgebern unmissverständlich klar machen, dass sich Lehrerinnen und Lehrer nicht vorführen lassen. Eine tarifliche Eingruppierung der Lehrkräfte wäre ein erster wichtiger Schritt, auch das Problem fehlender Geschlechtergerechtigkeit bei der Bezahlung zu entschärfen.”
Jutta Endrusch sagt: “Lehrkräfte an Grundschulen – und das sind überwiegend Frauen – haben die höchste Unterrichtsverpflichtung, stehen aber bei der Bezahlung am unteren Ende. Den Kolleginnen wird nicht nur die Anerkennung auf Gleichwertigkeit ihrer Arbeit verweigert. Der öffentliche Arbeitgeber mutet ihnen eine Bezahlung nach Schuhgröße ihrer Schüler zu. Dieselbe Logik steckt dahinter, wenn Grundschulleiterinnen für ihre Führungsaufgaben keine Leitungszeit und keine Bezahlung erhalten. Der VBE dringt darauf, diese überkommenen Zustände endlich zu überwinden.” Der Abschluss einer Entgeltordnung für Lehrkräfte sei von besonderer Bedeutung für Frauen, betont die Vorsitzende der VBE-Bundesfrauenvertretung. “Aktuelle Statistiken belegen, dass der Anteil der weiblichen Beschäftigten im Lehrerbereich in vielen Bundesländern immer höher wird, und zwar unabhängig von der Schulform. Die Grundschule ist die Schulform mit dem höchsten Frauenanteil bei den Beschäftigten. Er liegt in den einzelnen Bundesländern z. T. bei fast 98 Prozent. Erschwerend kommt hinzu, dass in dieser Schulform für die Beschäftigten die höchste Unterrichtsverpflichtung besteht, sie sich aber bei der Bezahlung am unteren Ende der Einkommensskala wiederfinden. Tarifbeschäftigte Lehrerinnen, die darüber hinaus aus familiären Gründen auch noch in Teilzeit arbeiten müssen, sind immer häufiger von Altersarmut bedroht. Vor diesem Hintergrund wäre der Abschluss einer Entgeltordnung für die tarifbeschäftigten Lehrkräfte der Länder ein wichtiges Signal, in Richtung Geschlechtergerechtigkeit bei der Bezahlung.”
Hintergrund:Nach der ergebnislosen dritten Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst der Länder wird es eine vierte Runde am 28. März geben. Der dbb, Dachorganisation des VBE, führt gemeinsam mit ver.di die Verhandlungsrunden mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) für die rund 800.000 Arbeitnehmer der Länder (ohne Hessen, das nicht Mitglied der TdL ist).Der Equal Pay Day findet in Deutschland in diesem Jahr am 20. März statt. Das Datum steht für den Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern. Am 20. März erreichen Frauen das Jahreseinkommen 2014 der Männer.
Verband Bildung und Erziehung e.V. (VBE) www.vbe.de
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